Fackenburg-Stockelsdorfer Quartett-Verein von 1857 e.V. Chronik 1956-1979
Ernst Mardfeldt übernimmt als 1. Vorsitzender die Führung des Vereins. Liederstunde der Gruppe Lübeck. Es wird als Männerchor und anschließend mit dem Frauenchor im gemischten Chor gesungen. 2. August bis 5. August: Deutsches Sängerbundesfest in Stuttgart. Teilnahme am 50jährigen Vereinsjubiläum der Timmendorfer Liedertafel.
1956
1957
100 Jahre Fackenburg-Stockelsdorfer-Quartettverein 12. Januar: 100. Generalversammlung des Vereins. Eisbein kostet 3,00 DM. Der Verlauf des Abends wird von einem Tonbandgerät festgehalten. Ein großer Teil der Sänger dienen schon 25 Jahre und länger der Fahne des Quartettvereins. 2. Juni: Chorkonzert der Fackenburger Liedertafel anlässlich des Jubiläums des Quartettvereins. 16. Juni: Kirchenkonzert zum Anlass des Vereinsgeburtstages des Quartettvereins. Chorkonzert mit 13 auswärtigen Chören und insgesamt 500 Sängern anlässlich des 100 Jährigen Bestehens im Garten der Waldhalle Bad Schwartau. Anschließend Festball. Teilnahme am Volkstrauertag auf dem Ehrenfriedhof in Lübeck. Um die Jahrhundertwende spielte auf vielen Anlässen wie Beerdigungen, Tanzveranstaltungen oder Hochzeiten die Stockelsdorfer Kokskapelle. Sie setzte sich aus ortsbekannten Originalen zusammen und übten im Munkschen Kohlenkeller, daher der Name. „Fleiten-Kock“ war Dirigent und spielte Klarinette, „Sirup-Schoster Westphal“ schlug die kleine Trommel, Hannes Dau, genannt „Hanne mit der Tuba“blies die „Schuf-Trompet“ (Schiebetrompete oder Zugposaune), Böttcher-Schwarz, genannt „Hoot un Stebel“ schlug die große Trommel. Er war von kleiner Statur, so dass man von ihm hinter der Trommel nur Hut und Stiefel sah. Die Kapelle spielte eigentlich mehr schlecht als recht, vor allen Dingen nach einem kräftigen Umtrunk, der obligatorisch war für die unterschiedlichen Anlässe. Die Tradition der Kokskapelle wird humorvoll von Akteuren des Quartettvereins in abgewandelter Form seit 1948 fortgeführt. Mit großer Trommel und Pappinstrumenten nehmen 4 Sänger in lustigen Versen und Sketschen auf den Stiftungsfesten vereinsinterne und örtliche Ereignisse sowie die Politik auf die Schippe.
1958
Der Chor wird vom Bundespräsidenten mit der Zelter-Plakette (Deutscher Sängerbund) ausgezeichnet. Die Ehrung wird vom Ministerpräsidenten Kai-Uwe von Hassel in der Staatskanzlei in Kiel vorgenommen. Der Kreis Eutin schafft ein Tonbandgerät an, das ausgeliehen werden kann für drei Tage. Kostenbeitrag 10,00 DM. Der Quartettverein stellt Antrag an SSH auf Erstattung von Fahrtauslagen seiner Sänger für Proben mit Chören der Sängergruppe Lübeck aus Anlass des deutschen Sängertages. Der Antrag wird abgelehnt. Die Firma Pulmoll übersendet Offerte für Husten und Heiserkeitspillen. Spende für das Weihnachtshilfswerk an die Gemeindekasse Stockelsdorf
1959
Mit 30 Sängern beim 100jährigen Jubiläum Concordia Ahrensbök teilgenommen.
1960
12. März Festkonzert der Chorgruppe Stockelsdorf aus Anlass des 40 jährigen Dienst-und Chorleiterjubiläums des Lehrers und Organisten Helmut Tews sen. Leitung: Helmut Tews jun. Der Lübecker Hanseaten Chor bittet den Chor Privatquartiere für Berliner Sänger zu Verfügung zu stellen. Erste Erwähnung der Kokskapelle. Sangesbruder Otto Zimmer 60 Jahre aktiver Sänger 7.5. Stiftungsfest im Hotel „Schwarzbunte“ mit Kokskapelle 17.6. Tag der deutschen Einheit an der Zonengrenze in Eichholz mit Quartettverein.
1961
Teilnahme am Sängertag auf Helgoland. Letzte Theaterabende der plattdeutschen Spielgruppe des Quartettvereins und des Frauenchores.
1962
105 jähriges Vereinsjubiläum im Restaurant „Schwarz Bunte“ am 03.03.1962. Chorleiter Helmut Tews erhält für 40 Jahre aktive Chorleitung die Chorleiterehrennadel. Er hat sich über den Quartettverein hinaus sehr um das Musikleben in Stockelsdorf verdient gemacht. Bestandserhebung: 33 Sänger, 69 passive Mitglieder. 100 Jahre Sängerbund Schleswig-Holstein. Fahrt zum Bundessängerfest nach Essen, Teilnahme an der Feierstunde zum Tag der deutschen Einheit auf dem Sportplatz Stockelsdorf
1964
Der Vorsitzende des Festausschusses wird Mitglied im Vorstand.
1968
Die Aufnahme eines passiven Mitgliedes wird vom Vorstand beschlossen. Ein Sangesbruder wird ausgeschlossen, weil er wiederholt an Übungsabenden nicht teilnahm.
1969
Himmelfahrtstour ohne Damen. Bei allen anderen Ausflügen in die nähere oder weitere Umgebung, auf Blaufahrten und Besuchen von Sängertagen waren die Damen seit je immer mit von der Partie. Überliefert ist allerdings eine Begebenheit von einem Busausflug, bei dem die Herren im Zugwagen platz nahmen, während die Damen im Anhänger untergebracht wurden. Bei einer Pause haben einige Sänger unbeobachtet den Hänger abgekoppelt, so dass die Herren alleine abfuhren und die Sängerfrauen zurückließen. Diese machten nun aus der vermeintlichen Not eine Tugend, und sollen sich auf ihre Art vergnügt haben. Über die Folgen dieses Vorfalls gibt es nur sehr spärliche Überlieferungen und bleiben der Fantasie überlassen. Die Vatertagstouren begannen wohl Ende der zwanziger Jahre als Schinkentouren zu Fuß in die nähere Umgebung. Als nach dem 2. Weltkrieg ein großer Nachholbedarf in allen Lebensbereichen, besonders aber im geselligen Beisammensein, einsetzte, begannen die manchmal turbulenten Fahrten mit nicht selten zwei oder sogar drei Bussen. Helmut Tews ist 50 Jahre Chorleiter!
1972
Richard Lewitz wird Vereinsvorsitzender. In geheimer Abstimmung siegte er über seinen Mitbewerber Hans Gdanitz. Die Übungsabende werden Dienstags abgehalten.
1975
Es soll ein Klavier angeschafft werden. Dazu sollen Spenden gesammelt und eine Umlage von den Mitgliedern gefordert werden. Der Frauenchor wird 50 Jahre alt. Die Vorsitzende Frieda Mirow nimmt die Ehrung durch den Sängerbund Schleswig-Holstein entgegen.
1976
Die Beiträge sollen um 1,00 DM erhöht werden. Mitglieder einer High-School-Band aus Oregon (USA) sind bei Sangesbrüdern privat untergebracht. Das Klavier wird für 1.950,00 DM gekauft.
1977
Konzert in der Realschule
1978
Roberto Frontini, Kapellmeister des Lübecker Stadttheaters, wird Chorleiter.
1979
Übungsabende werden in der Villa Jebsen durchgeführt, die vorher in der Gaststätte „Drei Kronen“ abgehalten worden sind. Die Gemeinde Stockelsdorf hatte dem Männerchor dieses Haus als Übungsraum zur Verfügung gestellt, in dem sich ein hochwertiger Konzertflügel befindet. Dank einer großzügigen Spende durch die „Friedrich Blume und Else Jebsen Stiftung“ erhielt der Chor einen eingebauten Schrank zur Aufbewahrung des umfangreichen Notenmaterials, unter dem sich noch von Hand geschriebene Notenbücher der Gründungsmitglieder befinden. Der Quartettverein hat auch in den Folgejahren Zuwendungen von dieser Stiftung erhalten. Sommerkonzert der Liedertafel in der Realschule.