Fackenburg-Stockelsdorfer Quartett-Verein von 1857 e.V. Chronik 1900-1930
Um die Jahrhundertwende werden trotz kleiner Mitgliedszahl Konzerte und gesellige Abende veranstaltet, von denen noch Plakate erhalten sind. Überwiegend aber wirkte der Gesangverein mehr für sich selbst und ging nur selten in die Öffentlichkeit.
1900
1907
12. November. Als Sänger wird vorgeschlagen: Siegmund Vick. Einstimmig aufgenommen. Er wird später Vereinsvorsitzender und blieb es 44 Jahre lang. Der Verein feiert sein 50. Stiftungsfest.
1908
Der Gasthof „Drei Kronen“ wird Vereinslokal. Seit der Vereinsgründung war das Vereinslokal mit kurzen Unterbrechungen in der Brauerei Fackenburg untergebracht.
1910
Zum 54. Stiftungsfest soll durch freiwillige Spenden und Gaben der Sänger ein goldener Kranz für das Banner angeschafft werden. Von den Damen des Vereins und den Ehrenmitgliedern Fritz Hesse, Heinrich Dose und Peter Christiansen wurden für das Banner drei Fahnenbänder gestiftet. Zwei Fahnennägel stifteten die Ehrenmitglieder Carl Wundenberg, Fritz Hesse, Heinrich Dose und Peter Christiansen.
Beitritt zum Niedersächsischem Sängerbund. Der Quartettverein erfreute sich lange Jahre der Gunst der Gutsherrin Fräulein Blohm, letzte Nachkommin des Begründers der Stockelsdorfer Fayencenfabrik Lübbers. Zu den reizvollsten Bräuchen des Männerchores gehörte es, ihr jährlich ein Ständchen zu bringen, was jedes Mal mit 50 Mark für die Vereinskasse belohnt wurde.
1911
Zu dem Stiftungsfest stiftet der Verein 50 Liter Bockbier und 100 Zigarren. Der Quartettverein nimmt an den Feiern zum 50jährigen Bestehen des Niedersächsischen Sängerbundes in Lübeck teil.
1912
Die Kirchengemeinde bekommt einen kleinen Kirchenchor. Noch immer fehlt ein freiwilliger Chor aus Frauen und Männern, um an den Festen vierstimmige Lieder zu singen, wie es bisher der Quartettverein getan hat.
1913
Am 3. März werden die Kaiserliederbücher angeschafft. Am 21. Juni großer Mecklenburger Königsschuss. Programm 14.00 Abmarsch der Schützen vom Marktplatz; Umzug durch den Ort mit einem Herold an der Spitze; Vogel- und Scheibenschießen; Aufstieg eines Luftschiffes; Sommernachtsball. Als der Krieg ausbrach, mussten fast alle Sänger des Vereins Heeresdienst leisten. Die letzte Generalversammlung fand am 1. Dezember 1914 Statt. Die Sängertätigkeit ruhte während des Krieges vollkommen.
1914
Durch regen Schriftverkehr hielten die Ehrenmitglieder Heinrich Dose und Peter Christiansen die Verbindung mit jedem Sänger aufrecht. Leider blieb auch der Quartettverein nicht von Verlusten während des Krieges verschont. Heinrich Schmidt, Gustav Dehnerdt und Albert Höper kehrten nicht wieder zurück. Drei Sänger ereilte noch in den ersten Novembertagen 1918 das traurige Los der französischen Gefangenschaft, und kehrten erst 1920 in die Heimat zurück.
1914-1918
Die erste Generalversammlung nach dem Kriege findet am 7. Januar statt. 1. Vorsitzender ist wieder Siegmund Vick. Am 12. Januar beginnt das Singen. Chorleitung: H. Oldenburg. Die Wahlen ergeben: 1. Vorsitzender: S. Vick; 2. Vorsitzender: H. Wehlde; 1. Kassierer: E. Pünner; 2. Kassierer: K. Walter; 1. Schriftführer: E. Borchert; Bannerträger: J. Beth; Notenwart: W. Mecker; H. Dose; Dirigent: H. Oldenburg; 31 Mitglieder. Vereinslokal: „Drei Kronen“
1919
Am 14. Juni wird der Lehrer und Organist Kähler zum neuen Dirigenten gewählt.
1920
Der Verein wirkt bei der Einweihung des Kriegerdenkmals in Stockelsdorf mit. Später auch bei der Einweihung der Ehrenmäler in Pohnsdorf und Klein Parin.
1921
Der Monatsbeitrag wird neu festgesetzt. Als Beitrag wird der jeweilige Preis eines Glases Bier erhoben für September 500.000,- Mark! Rechnungslegung: Einnahmen 460.126.742.244,97 Mark; Ausgaben 425.052.880.000,- Mark
1923
Neuer Chorleiter: Klockmann, Lübeck. Es wird ein Maskenball veranstaltet. Vereinigung Stockelsdorfer Theaterfreunde und Quartettverein veranstalten einen Wohltätigkeitsabend für die bedrängte Pfalz. 23. November: Kirchenkonzert in der Stockelsdorfer Kirche. 31.12.1924 öffentlicher Silvesterabend des Quartettvereins.
1924
22. März: Konzert in der Brauerei Fackenburg. 1. September: Der Verein erhält vom NSB eine Ehrenurkunde. Seit 1910 gehört der Chor dem Bund an. Die Strafgelder werden vertrunken. Anmerkung des Schriftführers: Dem Getränk wurde eigentlich nicht mehr so recht Achtung entgegengebracht, da bereits verschiedene Sangesbrüder ihr Maß voll hatten, insbesondere diejenigen, welche an der Schenke feierten. 2. Oktober: Ball in der Brauerei Fackenburg. ,,Das Kräliwinkler Sängerfest". Aus dem Quartettverein werden acht Heine Gesangvereine gebildet, u. a. ,,Hohe Töne" aus Rocksholz von 1487; ,,Stimmritze" aus Ritzebüttel"; ,,Keuchhusten" u. a. m. Sängerfrauen gründen Frauenchor. 1. Vorsitzende wird die Ehefrau des Quartettvereinsvorsitzenden Sigmund Vick. Ab 1929 leitet Helmut Tews sen. beide Chöre in Personalunion. Es werden gemeinsame Konzerte veranstaltet.
1925
Volksliederabend in der Brauerei Fackenburg (4. April 1926) Am 17. Nov. beteiligt sich der Verein am 1. Sängerbundtreffen des Sängerbundes für den Landesteil Lübeck.
1926
70. Gründungsfest, verbunden mit dem Bundesfest des Sängerbundes der Provinz Lübeck
1927
Sängerfest in Eutin am 10. Juni (Schubert)
1928
12. Februar: H. Tews Chormeister. Er blieb es fast 30 Jahre lang. 2. Juni Sängerfest in Ahrensbök. 25. August Gausängerfest inBad Oldesloe 13. Oktober Der Verein nimmt am Jubiläumskonzert der Vereinigten Männergesangvereine des Sängerbundes Nordmark in Lübeck teil.
1929
6. April: Konzert in der Brauerei Fackenburg unter Mitwirkung des Frauenchores und einer Orchestervereinigung. Das Konzert wird von 400 Personen besucht. 15. Juni Gausängerfest in Mölln.
1930